Richard II. (1367-1400) war ein englischer König, der von 1377 bis 1399 regierte. Er war der Sohn von Edward, dem Black Prince, und Enkel von König Edward III. Richard wurde im Alter von nur zehn Jahren zum König gekrönt, nachdem sein Vater verstorben war. Da er zu Beginn seiner Herrschaft minderjährig war, wurden die ersten Jahre von einer Regentschaft geprägt.
Im Laufe seiner Herrschaft geriet Richard II. jedoch immer mehr in die Kritik, da er als autoritär und willkürlich empfunden wurde. Unter anderem leitete er während der sogenannten Peasants' Revolt (Bauernkrieg) im Jahr 1381 harte Repressionen gegen die Rebellen ein.
Richard II. war auch für seine künstlerische Förderung bekannt. Er lud namhafte Dichter und Literaten wie Geoffrey Chaucer an seinen Hof ein und begeisterte sich für Architektur und Kunst. Sein Gemüt wurde als empfindsam und melancholisch beschrieben.
Der Niedergang von Richard II.'s Herrschaft begann jedoch 1399, als er in Konflikt mit dem mächtigen Adel geriet. Hierbei spielte sein Cousin Henry Bolingbroke, der spätere Heinrich IV., eine entscheidende Rolle. Bolingbroke führte eine Rebellion gegen Richard II. an und setzte ihn schließlich ab. Richard wurde gefangen genommen und abgedankt. Im Gefängnis soll er ums Leben gekommen sein.
Richard II.'s Herrschaft wird oft als Wendepunkt in der englischen Geschichte betrachtet. Sein Sturz führte zu einer Umgestaltung der Monarchie und den Aufstieg des Hauses Lancaster. Die Ereignisse um Richard II. wurden auch von William Shakespeare in seinem gleichnamigen Drama "Richard II." dargestellt.
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